In einer zunehmend komplexen und vernetzten Welt stehen kritische Infrastrukturen vor nie dagewesenen Herausforderungen. ️ Cyberangriffe, Desinformation, wirtschaftlicher Druck und physische Sabotage – die Kombination aus asymmetrischen und hybriden Bedrohungen erfordert neue Ansätze im Schutz unserer essenziellen Versorgungsnetze, Kommunikationssysteme und öffentlichen Einrichtungen.
Letztens fand ein Workshop von „Störfallmanagement Stolar“ und „Publicomm“ zu diesem Thema statt, der Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen Sicherheit, Zivilschutz, Technik und Politik zusammenbrachte. Ziel war es, Risiken zu analysieren und praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die auch auf nationaler und lokaler Ebene umsetzbar sind.
Was sind asymmetrische und hybride Bedrohungen?
Asymmetrische Bedrohungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie von Akteuren kommen, die oft kleiner und weniger ressourcenstark sind, aber unkonventionelle Mittel einsetzen. Beispiele sind Cyberkriminalität oder terroristische Angriffe.
Hybride Bedrohungen wiederum kombinieren verschiedene Angriffsmethoden: etwa die gleichzeitige Nutzung von Cyberangriffen, Fake News und physischer Sabotage, um Chaos und Unsicherheit zu schaffen.
Für kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung, Wasserwerke oder das Gesundheitswesen stellen diese Angriffe eine enorme Gefahr dar. Ein koordiniertes Vorgehen gegen solche Bedrohungen ist unverzichtbar.
Beispiele solcher Bedrohungen sind: Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur; Angriff auf Stromnetze (Blackouts), Angriffe auf Wasserversorgung, Angriffe auf Kommunikationsinfrastruktur, Terroristische Anschläge, Angriffe auf Pipelines oder Kraftwerke, Angriffe auf Verkehrsinfrastruktur;
Lösungsansätze und Strategien
Im Workshop wurden innovative Ansätze präsentiert, die auf Prävention, Widerstandsfähigkeit und Zusammenarbeit setzen. Ein paar Ansatz-Lösungen:
- Proaktive Cyberabwehr: ️ Investitionen in Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um Cyberangriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. Ein Beispiel: Automatisierte Systeme, die ungewöhnliche Aktivitäten im Netzwerk sofort melden.
- Aufklärung und Medienkompetenz: Kampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung gegen Fake News und Desinformation. Besonders wichtig ist die Schulung von Mitarbeitenden in kritischen Sektoren, um Manipulationsversuche frühzeitig zu erkennen.
- Stärkung der physischen Sicherheit: Der Ausbau von Sicherheitsmaßnahmen vor Ort, etwa Überwachungssysteme, Zutrittskontrollen oder redundante Energiequellen, um physische Sabotage zu verhindern.
- Resilienz und Krisenmanagement: Widerstandsfähige Infrastrukturen sind essenziell. Sie müssen in der Lage sein, Störungen zu absorbieren und sich schnell zu erholen. Notfallpläne, regelmäßige Übungen und eine gut informierte Bevölkerung tragen zur Resilienz bei.
- Internationale Kooperation: Asymmetrische und hybride Bedrohungen sind oft global vernetzt. Länderübergreifende Zusammenarbeit, wie etwa im Rahmen der EU, NATO Partnership for Peace, Expertennetzwerke oder mit technologischen Partnern, wurde als Schlüssel zum Erfolg identifiziert.
Die Rolle des Zivilschutzes
Besonders der Zivilschutz wurde im Workshop als zentrale Säule zur Bewältigung dieser Bedrohungen hervorgehoben. Ein starkes Konzept baut auf folgenden Elementen auf:
- Krisenmanagement: Einrichtung von Notfallplänen und regelmäßige Übungen für den Ernstfall und Koordination der Notfallmaßnahmen zwischen lokalen, nationalen und internationalen Akteuren.
- Schutz der Zivilbevölkerung vor üblichen Gefahren wie Naturkatastrophen, Pandemien und Industrieunfällen.
- Resilienz der Bevölkerung: Förderung von Eigenvorsorge durch Aufklärung, Notfallkits und Schulungen. Sowohl im privaten aus auch betrieblichen Umfeld. ️
- Kommunikationsnetzwerke: Aufbau redundanter Systeme, damit Behörden im Krisenfall effektiv kommunizieren können.
- Risikobasierter Ansatz: Identifikation der verletzlichsten Sektoren, um Ressourcen gezielt einzusetzen.
Der Workshop zeigte, dass der Schutz kritischer Infrastrukturen nicht nur eine technische, sondern auch großteils eine gesellschaftliche Aufgabe ist. Durch die Kombination aus technologischen Lösungen, internationaler Zusammenarbeit und einer resilienten, vorbereiteten Bevölkerung können wir diesen neuen Herausforderungen begegnen.
Josef H. Riener, Leiter der internationalen Projekte bei publiComm Gmbh: Der heutige Zivil- und Katastrophenschutz ist aus der Zivilverteidigung entstanden und hat sich auf Natur- und technische Katstrophen fokussiert. Zivilschutz und die Zivilverteidigung sind zwei unterschiedliche Ansätze, um die Gesellschaft vor Schaden zu bewahren, und doch sind sie miteinander verbundene Bereiche in der Entwicklung der öffentlichen Sicherheit und der Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Der Übergang vom Katastrophenschutz, der den Schwerpunkt auf Präventivmaßnahmen und Risikominderung legt, zum Zivilschutz, der sich auf koordinierte Reaktionen auf aktuelle Bedrohungen konzentriert, spiegelt die sich ändernden gesellschaftlichen Prioritäten, den technologischen Fortschritt und die wachsende Komplexität der globalen Risiken wider.
Fazit: Gemeinsam die Zukunft sichern
Asymmetrische und hybride Bedrohungen sind die dunklen Schatten der modernen Welt. Doch mit innovativen Ansätzen, gutem Krisenmanagement und einem starken Zivilschutz können wir sie überwinden. Der Workshop hat bewiesen, dass der Schlüssel in einer gut vernetzten Zusammenarbeit liegt – zwischen Behörden, Unternehmen und der Gesellschaft.
Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der Technologie, Zivilschutz und Zusammenarbeit miteinander verbindet, können wir unsere kritischen Infrastrukturen schützen und die Sicherheit unserer Zukunft gewährleisten.
Bleiben wir wachsam und widerstandsfähig. Denn die Sicherheit unserer Infrastrukturen ist die Sicherheit und Lebensqualität unserer Zukunft.
publiComm ist in den Bereichen Projektentwicklung und -management sowie Ausbildung tätig und spezialisiert sich auf die Bereitstellung von Beratung, Konzepten und verschiedenen Formen von Informationen, Ausbildung, Übungen und Training in den Bereichen Katastrophenschutz, Katastrophenrisiko- und Notfallmanagement sowie humanitäre Hilfe.
Umweltbewusst denken, Nachhaltigkeit voranbringen, Risiken minimieren, sicher agieren und Verantwortung zeigen: Störfallmanagement Stolar ist Ihr kompetenter Partner für technischen Umweltschutz, Prozesssicherheit & Arbeitssicherheit!
Wir sind für Sie da von der Projektkonzeption über die Planung, Risiko- und Gefährdungsanalysen, die Erstellung der erforderlichen Unterlagen, bis zur Ausbildung Ihrer Mitarbeiter im Rahmen der Sicherheitsimplementierung.
Neben den Leistungen als Ingenieurbüro für den technischen Umweltschutz und Sicherheitsfachkraft bieten wir für Sie unser Service Krisensprecher, Ihren Ansprechpartner für die zielgruppenorientierte Krisenkommunikation.
Mit: Dr. Alexander Stolar, Josef H. Riener, MSc.
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